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Globalisierung 2.0 – Wie sieht die „neue“ Unabhängigkeit im Sourcing aus? 


Als im Frühling 2020 die Covid-19-Pandemie ihren Lauf nahm und ganze Lieferketten sprichwörtlich über Nacht zusammenbrachen, wurden schnell mahnende Stimmen laut, die eine größere Unabhängigkeit von chinesischen Produktionsstätten und Lieferanten einforderten. Ein Vorschlag, der durch die Herausforderungen dieser neuen Situation zwar sinnvoll erschien; der bei einer aktionistischen Umsetzung letzten Endes aber für Sand im großen „globalen Getriebe“ sorgen kann. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass in den letzten Jahrzenten Produktions- und Beschaffungsstandorte nicht nur in Niedriglohnländer verlagert wurden, sondern auch kräftig in die weltweiten Wachstumsregionen investiert wurde.



So gehörte es für zahlreiche international agierende Akteure zu den erforderlichen „Spielregeln“ mindestens einen Standort in China zu betreiben, vor allen Dingen, um dortige Wertschöpfungsketten effizient am Laufen zu halten. Aber auch das Outsourcen von Geschäftstätigkeiten nach China gehörte dazu. Diese Entwicklung wirkte wie ein Katalysator, wodurch es auch eine Vielzahl an Zuliefererfirmen nach China zog und so große Produktions- und Technologiezentren entstanden. Durch die steigenden internationalen Wirtschaftsinteressen und Verflechtungen stieg auch die internationale Bedeutung chinesischer Unternehmen. In der Folge wurde das Sourcing aus China noch populärer.



Durch das Erstarken chinesischer Unternehmen wiederum, wurde auch die Binnennachfrage angekurbelt, wodurch vor allem der Export europäischer und nordamerikanischer Unternehmen nach China stieg. Durch die Qualität und Technologiereife der westlichen Produkte profitierte in letzter Konsequenz vor allem die technologische Entwicklung chinesischer Firmen. Zum anderen spielte China seinen Standortvorteil hinsichtlich erheblich geringerer Produktionskosten optimal aus und belieferte die ganze Welt mit immer ausgereifteren Technologien bei einer steigenden Qualität der Produkte. Der Warenexport nach China bleibt insbesondere in Zeiten der weltweiten Krise bedeutsam - nicht zuletzt profitiert Deutschland von der starken Nachfrage aus China, während die Nachfrage aus anderen Ländern noch schwächelt.



Erwägt man nun entweder das Sourcing oder gar Vertriebsaktivtäten in China oder auch in anderen Regionen und Ländern aufgrund von logistischen Gründen oder politischen Unsicherheiten zu hinterfragen, sollte man die Entscheidung auf einer individuellen unternehmerischen Entscheidungsgrundlage treffen und keineswegs von einer allgemeinen Stimmungslage abhängig machen. Zunächst sollte man, auch wenn die Verflechtungen der beiden Bereiche hoch sind, die Beschaffungs- und Absatzmarktstrategie getrennt betrachten und analysieren. Danach gilt es wieder die gesamtunternehmerische Sicht einzunehmen und auf Basis der durchgeführten Analyse und Marktbewertung eine strategische Entscheidung zu treffen.



Auszug relevanter Fragestellungen einer Beschaffungs- und Absatzmarktstrategie






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Der Text wurde geschrieben von Rickmer Görner


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