Innovationsmotor Medizin: standortübergreifende Versorgung von Patienten als Chance
Die Vernetzung über IT-Prozesse innerhalb der Medizintechnik nimmt überall zu. Abläufe werden durch moderne Softwareverfahren optimiert. Private Klinikgemeinschaften werden aufgrund Ihrer Effizienzfixierung mitunter zurecht kritisiert. Doch kann es Investitionen geben, die für einen positiven Effekt sorgen: Der schnelle Zugriff auf Daten einerseits, aber auch andererseits der Aufbau kooperativer Allianzen über Ländergrenzen hinweg.
Die Patientenversorgung ist ein ebenso wichtiges wie sensibles Thema. Hier darf nichts schief gehen, schließlich wird mitunter um Leben und Tod gerungen. Ein möglicher Konfliktherd innerhalb der Patientenversorgung können zwei grundlegende Interessen sein, die sich bestenfalls ergänzen, aber nicht diametral gegenüberstehen sollten: Der Anspruch an das Patientenwohl und die kaufmännischen Interessen eines Krankenhauses.
Zentralisierung als Chance
Impulse, die beiden Interessen nicht im Weg stehen müssen, sind die Vernetzung der medizinischen Versorgung (in größeren medizinischen Zentren) und der Aufbau von länderübergreifenden Datenbanken. Kleinere Krankenhäuser fallen immer mehr weg, was zu einer insgesamt rückläufigen Anzahl der Krankenhäuser geführt hat (siehe Abbildung 1).
Abb. 1. Entwicklung der Zahl der Krankenhäuser von 2000 – 2018.
Die Zahl der privaten Klinikverbünde hat hingegen über die Jahre immer mehr zugenommen. Die größten privaten Klinikverbünde stellen mittlerweile einen beträchtlichen Anteil der Kliniken dar. Allein die neun größten Privatklinikverbünde versorgen mittlerweile über 600 Kliniken in Deutschland – Tendenz steigend (siehe Abbildung 2).
Abb. 2. Die größten privaten Klinikverbünde nach Anzahl der Kliniken und nach Umsatz
Es ist also eine gesteigerte Tendenz festzustellen, Prozesse zu zentralisieren und Abläufe zu vereinheitlichen. Welche Chancen entstehen nun daraus? Fakt ist, dass der standortübergreifende Zugriff auf Daten oft die Voraussetzung für eine zentralisierte Versorgung ist.
Vernetzung der Daten führt zu besserer Versorgung
Mittlerweile gibt es immer mehr Softwarefirmen, die sich auf die digitale Vernetzung von Patientendaten und von Prozessen allgemein spezialisiert haben. Die Softwarefirmen konzentrieren sich dabei oft auf ein spezielles medizinisches Fachgebiet und gehen dieses kommunikativ an. So hat sich beispielsweise die Medavis GmbH auf das Fachgebiet der Radiologie spezialisiert und spricht gezielt radiologische Praxen und Krankenhäuser (mit radiologischem Schwerpunkt) an. Aus einer vernetzten und damit verbesserten Datenlage ist das Potential für eine bessere Versorgung gegeben.
Die Vereinheitlichung von Versorgungszentren
Standort- und sektorenübergreifende medizinische Zentren, in denen korrespondierende Fachrichtungen der einzelnen Kliniken sowie weitere Partner der Gesundheitsversorgung organisatorisch zusammengeführt und damit Kräfte und Know-How in einem Netzwerk gebündelt werden, sind immer häufiger gängige Praxis: Verbünde wie Regiomed arbeiten explizit an der zentral organisierten Versorgung. In diesem Verbund sind mehrere medizinische Fachbereiche wie Gefäßzentren oder die onkologischen Zentren angeschlossen. Durch die Zusammenführung von medizinischem Wissen und Patientendaten entsteht die Chance, die medizinische Versorgung als Ganzes immer weiter zu verbessern.
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Der Text wurde geschrieben von Kai Wichelmann