Die Zukunft findet jetzt statt – Der 3D Druck im Bereich After Sales bei Baumaschinenkonzernen wird immer wichtiger
Alle großen Baumaschinenhersteller arbeiten an dem Thema 3D Druck, speziell für den After Sales Sektor. Der Kostendruck, die Verfügbarkeit und die Flexibilität von Ersatzteilen führt zu einem rasanten Fortschritt in der Entwicklung des 3D Drucks. Der Konkurrenzkampf untereinander ist hoch und keiner der großen Hersteller möchte zu spät in das Thema einsteigen. Die Angst, technologisch abgehängt zu werden, ist sehr hoch, da der After Sales Bereich sehr wichtig für die Auswahl der Marke bzw. Maschine beim Kauf ist, aber auch für die Hersteller eine der wichtigsten Einnahmequellen ist.
Für die Bau- und Minengesellschaften auf der ganzen Welt sind Ausfallzeiten bei den Maschinen hohe Kostenfaktoren und möglichst zu vermeiden. Eine Maschine, die nicht arbeitet, verursacht nur Kosten und keine Produktivität. Deshalb sind die Prozesse der Hersteller und ihrer Servicepartner sehr stark optimiert, damit der Stillstand so niedrig wie möglich ausfällt.
Hohe Investitionen in die Entwicklung
Der größte Baumaschinenkonzern der Welt, die Caterpillar Inc., unterhält allein in den USA drei Forschungslabore zum Thema 3D Druck. In diesen Laboren arbeiten ca. 400 Mitarbeiter an der Serienreife des neuen Verfahrens. Auch in Europa arbeitet Caterpillar am Fortschritt der Technologie. So wurde vor drei Jahren eine Joint Venture mit dem auf additive Fertigung spezialisierten Anbieter FIT AG gestartet. Aber auch andere große Hersteller wie z. B. John Deere, XCMG oder Komatsu investieren erhebliche Ressourcen in die Entwicklung.
Zwei unterschiedliche Systeme
Die erheblichen Investitionen werden sich lohnen. Das Segment After Sales macht ca. 15 % bis 35 % der Gesamtumsätze der Baumaschinenkonzerne aus. Eine Kostenoptimierung würde einen erheblichen direkten Einfluss auf den Gewinn haben. Unterschiedliche Verfahren werden gerade erprobt. Welche Technologie sich durchsetzt, ob SLM, LFM, EBM, LMD oder MPA haben wir schon in anderen Fachartikeln diskutiert. Dieser Artikel zielt mehr auf die systematische Integration des 3D Drucks ab. Zwei Systeme werden sich durchsetzen. Es wird zukünftig eine stationäre und eine mobile Version geben. Bei der stationären Systematik werden an logistischen Standorten 3D Produktionsanlagen aufgestellt. Das Ersatzteil wird durch Codeübertragung produziert und schnellstmöglich an den Bestimmungsort geliefert. Die mobile Lösung sieht vor, dass LKWs mit 3D Produktionsanlagen ausgestattet werden und vor Ort kleinere bis mittlere Ersatzteile produzieren können. Hierdurch werden erhebliche Ressourcen eingespart. Lagerhaltungskosten werden reduziert und die Verfügbarkeit erhöht.
Die Zukunft findet jetzt statt
Seit Jahren wird mit Hochdruck auf die Einführung des 3D Drucks hingearbeitet. Die Technik ist vorhanden und die nächsten Jahre werden einschneidende Veränderungen mit sich bringen. Auch COVID-19 trägt zu der Beschleunigung bei. Durch damalige Lieferprobleme bei Komponenten und anderen Bauteilen werden die Lieferketten nach Alternativen durchsucht. Der 3D Druck ist eine von ihnen. Jedoch wird der Übergang fließend sein. Erste einzelne Projekte werden umgesetzt und so langsam wird es in die Breite der Ersatzteillieferung weltweit eingeführt. Auch nicht jede Komponente oder jedes Produkt ist für den 3D Druck geeignet, dies ist unter anderem abhängig von der Größe, dem Material oder den Produktionszahlen. Die konventionellen Herstellverfahren (inklusive Lagerung) werden noch viele Jahre ihre Berechtigung haben. Der 3D Druck bietet einfach eine gute zusätzliche Alternative, um die Ersatzteilproblematik zu lösen.
Weitere Informationen
Wenn Sie wissen möchten, wie Sie vom 3D Druck profitieren können, Unterstützung bei der Analyse von globalen Märkten benötigen, eine Markteintritts- oder Marktentwicklungsstrategie planen, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Gerne besprechen wir mit Ihnen Möglichkeiten und Untersuchungsdesigns, damit Sie sich optimal auf die Zukunftsmärkte dieser Welt ausrichten können.
Der Text wurde geschrieben von Nils Tychewicz