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Ready to take off? Neue Mobilitätskonzepte nehmen Gestalt an

„Mir ist gerade das Flugtaxi vor der Nase weggeflogen.“ Diesen Satz könnte man bald hören, wenn man sich die aktuellen Entwicklungen in der Luftfahrt anschaut. In den letzten Jahren sind die innovativen Entwicklungskonzepte zur Beförderung von Passagieren im Kurzstrecken-Luftverkehr drastisch angestiegen.


Hinter einem Flugtaxi verbirgt sich ein Kleinflugzeug bzw. ein Fluggerät, das Personen oder Fracht auf kurzen Strecken befördern soll. In Verbindung mit Flugtaxis spricht man oftmals von sogenannten (e)VTOL (Vertical Take-Off and Landing). Aufgrund des zukunftsorientierten Konzeptes und der zumeist planmäßigen Verwendung in städtischen Gegenden, sind die Antriebskonzepte der Flugtaxis in der Regel hybrid- oder vollelektrisch bzw. beruhen auf Brennstoffzellentechnologie (e = electrical). Die Fluggeräte werden zumeist für zwei bis fünf Passagiere konzipiert und können – wie schon die Abkürzung VTOL verrät – vertikal starten und landen, was ihnen Vorteile beim Einsatz bei engen Platzverhältnissen und in Städten verschaffen soll.



Eine Vielzahl von Anbietern

Die Vermarktungskonzepte der Hersteller sind unterschiedlicher Natur. Die entscheidenden Marktakteure sind oftmals Start-ups, die sich noch voll in der Entwicklungsphase befinden und bisher noch keine Umsätze durch andere Produkte erzielt haben, aber durch renommierte Unternehmen, oftmals aus der Automobilbranche oder der Luft- und Raumfahrt, subventioniert werden.


Die Liste der Anbieter ist lang. Inzwischen arbeiten weltweit schätzungsweise zwischen 150 und 200 Unternehmen an der Konzeption von Flugtaxis. Während Unternehmen wie Lilium sich eher weniger auf den Transport innerhalb einer Stadt fokussieren und sich stattdessen darauf ausrichten Städte und Dörfer miteinander zu verbinden, ohne dass dafür in teure Verkehrsinfrastruktur investiert werden muss, fokussiert sich beispielsweise das kalifornische Unternehmen Archer eher auf die Passagierbeförderung in urbanen Zentren.




Auszug bekannter Entwicklungsunternehmen



Aller Anfang ist schwer

Trotz positiven Anscheins birgt der Markt momentan noch einige Hürden, wie rechtliche Aspekte und Sicherheitsbestimmungen, technologische, aber auch gesellschaftliche Fragestellungen. Vor Kurzem haben beispielsweise Forscher von der Technischen Universität München und der Technischen Hochschule Ingolstadt für den Großraum München ein eher negatives Szenario hinsichtlich eines schnellen Einsatzes dieser Fortbewegungsmittel skizziert. Sie gehen davon aus, dass Flugtaxis vor allem eine Nischenanwendung bleiben. Die Gründe: Flugtaxis zielen nicht darauf ab, andere Verkehrsmittel zu ersetzen, da sie parallel mit anderen Verkehrsinfrastrukturen existieren. Außerdem seien die Preise, die sich im Bereich von gängigen Taxipreisen bewegen sollen, zu niedrig angesetzt, als dass sich die Konzepte lohnen könnten.


Betrachtet man also den gegenwärtigen Markt, dann scheint es gerade so, als hätte man unter einem ingenieursgetriebenen Entwicklungszwang in einen noch nichtexistierenden Markt investiert, in der Hoffnung, dass dieser durch die Investitionen überhaupt erst entsteht. Da stellt sich berechtigterweise die Frage: Warum investiert dann gerade eine Vielzahl von Unternehmen in diesen neuen Markt? Aus Sicht von DTO sollten bei der Beurteilung des Marktpotenzials mehrere Faktoren, die entweder für oder gegen eine Marktetablierung sprechen, zunächst einzeln betrachtet werden und dann in ihrer Verhältnismäßigkeit wieder zusammengeführt werden, um Ableitungen für die Zukunft zu treffen.







Schematischer Zeitablauf der Markteinführung



Wohin geht die Reise?

Der Einsatz von Flugtaxis wird sich global unterschiedlich entwickeln. Während einige Länder sich derzeit schon mit konkreten Implementierungsplänen von Luftfahrtkonzepten beschäftigen, werden sich andere Länder und Städte dabei bedeutend schwerer tun und bis 2030 keine Flugtaxis einsetzen. Letzten Endes ist es ein Zusammenspiel vieler Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit der Einsatz von Flugtaxis nicht nur möglich, sondern auch rentabel ist. Denn auch aus technischer Sicht stehen noch einige Hausaufgaben für die Entwickler an, damit die Fluggeräte sicher und effizient ihren Dienst verrichten können.


Vor allem im asiatischen Raum sowie in den Arabischen Emiraten zeichnet sich derzeit das größte Potenzial ab. Länder wie Singapur gehen diesbezüglich schon voran. Ein Einsatz von Flugtaxis um das Jahr 2025 scheint dort als realistisch. Der staubelastete Stadtstaat plant das Verkehrsnetz baldmöglichst zu entlasten und die Beförderungsqualität und -geschwindigkeiten zu erhöhen. So absolvierte der badische Fluggerätehersteller Volocopter mit seinem Volocopter 2X im Oktober 2019 in Singapur einen Testflug und ist mit den dortigen Behörden in enger Absprache. Für Singapur ist es ein Prestige-Projekt, das mit Dubai darum konkurriert, als erstes Land ein Flugtaxi im Dauerbetrieb anbieten zu können.


Aber keineswegs muss man als deutscher Hersteller eines Flugtaxis unbedingt ins ferne Asien reisen, um auf Gehör zu stoßen. So wurde 2019 beispielsweise auch in Deutschland ein Vertrag zwischen Volocopter und der Fraport AG unterzeichnet, der die Entwicklung von Konzepten zur Bodeninfrastruktur und dem Betrieb von Flugtaxis und Frachtdrohnen an Flughäfen vorsieht. Auch wenn sicherlich noch der ein oder andere Dämpfer bei der Markteinführung von Flugtaxis zu erwarten ist und sich die Weltregionen in unterschiedlichem Maße diesem Konzept öffnen werden, handelt es sich schon jetzt um einen milliardenschweren Markt der früher oder später an Fahrt gewinnen wird.


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