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Das kreative Spannungsfeld – Wissen ist wichtig, stört aber

Konnten Sie das Streichholzrätsel von neulich lösen? Wenn nein, hier eine einfachere Version, die ein wichtiges Prinzip kreativen Denkens offenbart: Verbinden Sie alle neun Punkte, in dem Sie vier gerade Linien zeichnen, ohne den Stift abzusetzen.



Der erste Lösungsversuch dürfte in etwa wie in der zweiten Abbildung aussehen. Die Lösung in der dritten Abbildung erzeugt bei vielen, wenn man von selbst darauf kommt, einen Aha-Effekt. Die Schwierigkeit dieses und prinzipiell aller kreativen Probleme liegt darin, dass aufgrund von Vorwissen Grenzen angenommen werden, die in Wahrheit nicht gegeben sind. Im konkreten Beispiel sind es die äußeren Punkte, die eine Umrandung beschreiben, über die nicht hinaus gezeichnet werden darf – eine Fehlannahme, die die Lösung unmöglich macht.


Zurück in die Realität. Je mehr Sie über etablierte Lösungswege wissen, desto bewusster sind Ihnen die jeweiligen Grenzen des Möglichen. In anderen Worten: Sie treffen in jedem Problemlösungsprozess Vorannahmen, welchen Prinzipien eine mögliche Lösung folgen wird. Dabei ist Wissen bei kreativem Problemlösen unersetzlich. Wie sonst können Sie die Neuheit oder qualitative Güte einer Lösung bewerten? Für Kreativität grundlegende, kognitive Prozesse wie Assoziation und analoges Denken basieren auf thematisch breitem Wissen sowie der Fähigkeit, dieses Wissen schnell erinnern und bewerten zu können. Wie bekommen Sie die Grenzen, die in Ihrem Kopf spontan und unwillkürlich entstehen, aufgelöst?


Werden Sie sich Ihrer Vorannahmen bewusst, indem Sie das Problem abstrahieren. Am Beispiel des vorherigen Streichholzrätsels. Eine Subtraktion der Zahlen a und b, bestehend aus den Ziffern 1, 9 und 2, ergibt eine falsches Ergebnis, bestehend aus der Ziffer 0 à Annahme: Die Lösung ist ebenfalls eine Subtraktion und besteht aus vier Ziffern. Machen Sie sich für einen alternativen Lösungsweg bewusst, dass Sie nicht wie zu Schulzeiten brav vor einer immobilen Tafel sitzen. Stellen Sie sich oder wahlweise Ihr Endgerät einmal auf den Kopf und ändern Sie Ihre Perspektive.


Wieder zurück in die Realität. Bei aller Liebe zum Spieltrieb, der insbesondere motivational gesehen ebenfalls ein wichtiges Element kreativen Denkens sein kann, ist gerade in der aktuellen Zeit mehr Ernsthaftigkeit gefordert. Die beiden obigen Beispiele sollen zeigen: Wer seine Expertise für kreative Ideen voll zur Geltung bringen will, sollte erstens die eigenen Vorannahmen systematisch reflektieren und zweitens den Versuch wagen, die eigene Perspektive auf das gegebene Problem zu verändern. Schließlich entstand Archimedes‘ Heureka nicht im Büro, sondern in der Badewanne…



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